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Frühstart ins Gartenjahr: So gelingt das Anziehen von Gemüse
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Es gibt Aufgaben im Garten, die bereits im Februar oder März anstehen – und bei denen sich früher Fleiß spätestens im Herbst auszahlt. Dazu gehört auch das Anziehen von Gemüse, um es pünktlich zur warmen Jahreszeit draußen einpflanzen zu können. Dann wartet eine ertragsreiche Ernte, auch bei wärmeliebenden Pflanzen im eher rauen deutschen Klima.
Es gibt Aufgaben im Garten, die bereits im Februar oder März anstehen – und bei denen sich früher Fleiß spätestens im Herbst auszahlt. Dazu gehört auch das Anziehen von Gemüse, um es pünktlich zur warmen Jahreszeit draußen einpflanzen zu können. Dann wartet eine ertragsreiche Ernte, auch bei wärmeliebenden Pflanzen im eher rauen deutschen Klima.
(Bildquelle: Adobe Stock © epixproductions #204601504)
1. Das richtige Gemüse auswählen
Sei es klassisch im eigenen Garten oder in einem Hochbeet auf dem Balkon: Der eigene Anbau von Gemüse liegt derzeit voll im Trend. Jedoch gibt es Gemüsearten, die dankbarer und damit optimal für Anfänger geeignet sind – und Pflanzen, die mehr Erfahrung sowie Know-how benötigen, um Früchte zu tragen. Wählen Sie daher Gemüse aus, das zu Ihrem Können und Wissensstand passt, ebenso natürlich wie zu Ihrem individuellen Geschmack. Gut für Anfänger geeignet sind beispielsweise: Buschbohnen, Erbsen, Kartoffeln, Knoblauch, Mangold, Radieschen, Salat, Spinat, Tomaten, Zucchini oder Zwiebeln. Viele dieser Sorten sind unkompliziert beim Anbau und müssen nicht im Frühjahr vorgezogen werden. Andere, vor allem jene aus warmen Klimazonen wie Süd- oder Mittelamerika, benötigen hingegen etwas Vorarbeit, damit sie gedeihen. Eine Anzucht ist zum Beispiel oft erforderlich bei:
- Auberginen
- Chili
- Dill
- Endivien
- Gurken
- Kohlarten
- Kürbis
- Melonen
- Paprika
- Physalis
- Salaten
- Tomaten
- Zuckermais
Informieren Sie sich daher im Detail über die Bedürfnisse der jeweiligen Gemüsesorten und konzentrieren Sie sich zu Beginn lieber auf weniger verschiedene Pflanzenarten, in die Sie etwas mehr Arbeit stecken, um Erfolgserlebnisse zu haben. Mit der Zeit werden Sie dann herausfinden, was für die jeweilige Gemüsesorte sowie in Ihrer Region am besten funktioniert – schließlich kann sich das Klima auch innerhalb von Deutschland erheblich unterscheiden. Je nachdem kann die Vorzucht von mehr oder weniger Gemüsesorten sowie für einen verschieden langen Zeitraum notwendig werden.
2. Die Gemüsesamen einpflanzen – so geht’s
Das Anziehen von Gemüse findet in kleinen Töpfen statt. Dort werden die Gemüsesamen jedoch noch nicht klassisch eingetopft, wie beispielsweise in einem Blumentopf oder Kasten, sondern Sie benötigen spezielle Utensilien. Dabei handelt es sich um kleine Töpfe, bestenfalls speziell für die Anzucht, ebenso wie Aussaaterde, die alle notwendigen Nährstoffe enthält. Alternativ können Sie sogenannte Quelltabletten verwenden, um herkömmliche Erde mit den notwendigen Nährstoffen anzureichern. Die Erde füllen Sie in die Töpfe und anschließend können Sie die Gemüsesamen darauf verteilen. Drücken Sie diese vorsichtig in die Erde oder bedecken Sie diese mit einer dünnen Schicht. Nun lautet die Devise: Erde feucht halten, sprich regelmäßig mit Wasser besprühen. Gehen Sie dabei aber behutsam vor, damit die Samen nicht aus der Erde geschwemmt werden.
Achtung: Es gibt unterschiedliche Aussaattypen, manche Gemüse- und Kräuterarten sind sogenannte Lichtkeimer. Bei ihnen dürfen Sie die Samen nur auf die Erde legen, damit sie noch ausreichend Licht bekommen. Auch Aussaatschalen sind in solchen Fällen gut geeignet.
(Bildquelle: Adobe Stock © mashiki #194424977)
3. Einen geeigneten Platz für die Anzucht suchen
Damit die Samen keimen und die Pflanzen anwachsen können, ist nun vor allem der richtige Platz entscheidend. Wärme ist dabei das A und O, weshalb Sie einen möglichst warmen Raum aussuchen sollten. Als Richtwert gelten etwa 22 bis 25 Grad Celsius. Kalte und dunkle Ecken, der Keller oder Balkon sind hingegen nicht geeignet. Damit die Feuchtigkeit und die Wärme noch besser erhalten bleiben, können Sie die Anzuchttöpfe zusätzlich mit einer Glasscheibe abdecken. Falls Sie keine solche zur Verfügung haben, bringt Frischhaltefolie einen vergleichbaren Effekt.
4. Die Zeitpunkte sorgfältig auswählen
Wie lange Sie die Gemüsepflanzen nun in den Töpfen belassen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dabei spielt beispielsweise eine Rolle, um welche Gemüseart es sich handelt oder wann in Ihrer Region noch mit Frost zu rechnen ist. Dementsprechend kann auch der richtige Zeitpunkt zum Anziehen variieren. „Timing“ ist also ein wichtiges Stichwort für die erfolgreiche Anzucht. Als Faustregel gilt dabei: Der März ist für die meisten Gemüsesorten ein guter Monat, bestenfalls in der ersten Monatshälfte. Die noch kleinen Pflanzen brauchen nämlich auch viel Licht, um zu wachsen, und dafür reicht die Sonneneinstrahlung im Januar oder Februar oftmals noch nicht aus. Wählen Sie daher nicht nur einen warmen, sondern auch einen möglichst sonnigen Ort in den eigenen vier Wänden, um das Gemüse vorzuziehen.
(Bildquelle: Adobe Stock © M.Dörr & M.Frommherz #484335815)
5. Die kleinen Gemüsepflanzen vereinzeln
Sobald aus den Samen erste kleine Gemüsepflanzen gewachsen sind, ist es wichtig, diese rechtzeitig zu pikieren. Ansonsten nehmen sie sich in den kleinen Anzuchttöpfen gegenseitig den Platz und die Nährstoffe weg. Auch beim Vereinzeln kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Dieser ist erreicht, wenn sich erste Laubblätter bilden – nicht zu verwechseln mit den Keimblättern. Nutzen Sie dann einen speziellen Pikierstab, um die Sämlinge in größere Töpfe umzuziehen, ohne dabei den Wurzelansatz zu verletzen. Anschließend ist es erneut wichtig, dass sie immer feucht sowie warm gehalten werden; und dass sie möglichst sonnig stehen. Staunässe sollten Sie hingegen vermeiden und sobald die ersten Triebe das Licht erreicht haben, senken Sie die Umgebungstemperatur auf ungefähr 18 Grad Celsius. Nun sind sie nämlich licht- und wärmempfindlicher, sodass die Triebe ansonsten zu schwach werden könnten.
(Bildquelle: Adobe Stock © M.Dörr & M.Frommherz #484336885)
6. Umzug nach draußen: Das Gemüse umpflanzen
Sobald es draußen warm genug und vor allem dauerhaft frostfrei ist, können die kleinen Gemüsepflanzen ins Freie umziehen. Sie können diese entweder in ausreichend großen Töpfen belassen oder sie klassisch in einem Beet einpflanzen. Wichtig ist in jedem Fall, die noch empfindlichen Pflanzen langsam an die neue Umgebung zu gewöhnen. Dafür werden sie nur tagsüber nach draußen gestellt, bestenfalls an einen schattigen, aber trotzdem ausreichend hellen Platz. Nach einigen Tagen können sie dann auch nachts draußen bleiben. Dann sind sie bereit, eingepflanzt zu werden. Je nach Gemüsesorte stellen die Pflanzen dabei unterschiedliche Ansprüche an ihren neuen Platz. Arbeiten Sie also mit passendem Dünger und achten Sie darauf, die richtigen Beetnachbarn auszuwählen. Installieren Sie zudem einen Vogel- und Schneckenschutz – fertig ist das erfolgreiche Anziehen von Gemüse!
Übrigens: Wenn Sie nicht den Aufwand treiben möchten, das Gemüse selbst vorzuziehen, oder wenn Sie dafür beispielsweise keinen geeigneten Platz haben, können Sie auch fertige Jungpflanzen im Handel kaufen. Diese sind sofort bereit zum Auspflanzen, sodass sich der Kauf erst lohnt, wenn die Außentemperaturen entsprechend stabil sind. Zudem können Sie sich so auch an schwierigere Gemüsesorten heranwagen und den ersten, oftmals kompliziertesten Schritt (vorerst) einfach überspringen.
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